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Erweiterter Leptospiroseimpfschutz- hat das Vorteile für mein Tier?

Erweiterter Leptospiroseimpfschutz- hat das Vorteile für mein Tier?

Seit Anfang des Jahres bietet unsere Praxis nun auch die erweiterte Leptospiroseimpfung (L4) an. Der Tierbesitzer hat damit die Möglichkeit, mit uns zusammen zu entscheiden, ob sein Hund den herkömmlichen oder Vierfachschutz gegen den Erreger dieser Erkrankung bekommt. Wir empfehlen die Verabreichung der erweiterten Impfung bei jungen und gesunden Tieren. Ist der Hund chronisch krank (Arthrosen, Nierenprobleme, Allergien, …) oder sehr alt, ist unserer Meinung nach die herkömmliche Impfung empfehlenswerter. Die erweiterte Impfung deckt gegenüber der bisherigen ein größeres Spektrum an Leptospiren ab, ähnlich der Grippeimpfung beim Menschen. Soll ein bereits mit dem herkömmlichen Impfstoff geimpftes Tier den L4-Impfschutz haben, ist es unabdingbar, neu zu grundimmunisieren, d.h., 2x im Abstand von 4 Wochen L4 impfen. Unserer Meinung nach ist die Leptospirose die wichtigste Komponente in allen Impfstoffprogrammen, da sie tatsächlich noch in Deutschland verbreitet ist und oft einen tödlichen Ausgang hat. Wir konnten bisher nach der Anwendung der L4-Impfung keine Unverträglichkeiten wie Fieber, Mattigkeit, Schwellungen o.ä. feststellen. Wird die Impfung sorgsam durchgeführt, ist sie gut verträglich und bietet einen hohen Schutz vor einer Infektion mit Leptospiren.

Die Leptospirose beim Hund ist eine Infektionskrankheit, die von bestimmten Bakterien – den Leptospiren – verursacht wird. Es handelt sich hierbei außerdem um eine Zoonose, das heißt sie kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden und umgekehrt. Deshalb müssen alle Erkrankungsfälle an das Veterinäramt gemeldet werden.

Der Verlauf der Erkrankung kann akute, plötzlich oder chronisch und schleichend sein. Eine schwere Leptospirose beim Hund tritt bei der Infektion mit einer speziellen Leptospiren-Art auf, welche die sogenannte Stuttgarter Hundeseuche hervorruft. Neben allgemeinen Krankheitszeichen wie Schwäche und Appetitlosigkeit werden bei dieser Form besonders häufig die Nieren geschädigt. Weitere Symptome sind Fieber, Erbrechen und Durchfall. In manchen Fällen treten Blutarmut, Gelbsucht und/oder blutiger Urin auf. Infolge Organ- oder Kreislaufversagens tritt dann der Tod des Hundes ein.

Die Leptospiren gelangen über Augen, Verdauungstrakt, Geschlechtsorgane oder Verletzungen der Haut in die Blutbahn des Hundes. Die Ansteckung erfolgt vor allem durch gegenseitiges Beschnuppern und Ablecken sowie über Bisswunden. Auch der Urin infizierter Tiere sowie Gewässer, in denen Leptospiren überdauern, sind eine wichtige Infektionsquelle.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur neuen Impfung oder der Erkrankung haben.

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